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Auf den FIFO kann von mehreren Prozessen lesend oder schreibend zugegriffen werden. Wenn die Prozesse über den FIFO Daten austauschen, werden die Daten vom Kernel intern weitergegeben, ohne tatsächlich im Dateisystem gespeichert zu werden. Der FIFO hält als Datei somit keine Daten. Der Eintrag im Dateisystem dient als benannter Bezugspunkt (daher Named Pipe), auf den Prozesse zugreifen können.
Der Kernel verwaltet genau ein Pipe-Objekt für jeden FIFO, der von wenigstens einem Prozeß zum Lesen oder Schreiben geöffnet ist. Damit Daten durch den FIFO transportiert werden können, muß der FIFO von beiden Enden geöffnet sein, einmal lesend und einmal schreibend. Im Normalfall wird die Verarbeitung nach dem Öffnen des FIFO so lange blockiert, bis auch das andere Ende geöffnet ist.
Ein FIFO kann vom Prozeß auch non-blocking geöffnet werden. Das Öffnen des FIFO zum Lesen funktioniert dann auch, wenn er noch von keinem anderen Prozeß zum Schreiben geöffnet wurde. Das Öffnen zum Schreiben bricht mit ENXIO (Datei oder Adresse nicht gefunden) ab, wenn nicht bereits ein anderer Prozeß den FIFO zum Lesen geöffnet hat.
Unter LINUX können FIFOs sowohl lesend als auch schreibend in beiden Modi, blocking und non-blocking, geöffnet werden. Gemäß POSIX ist dafür kein Verfahren definiert. Dadurch kann ein FIFO zum Schreiben geöffnet werden, ohne daß lesende Prozesse vorhanden sind. Falls ein Prozeß beide Seiten eines FIFO öffnet, um mit sich selbst zu kommunizieren, sollte darauf geachtet werden, daß es nicht zu Stockungen in der Kommunikation kommt.
FIFOs werden mit mkfifo(3) angelegt und können mit ls -l oder file identifiziert werden.
17 Jan 2001 | FIFO (4) | Linuxhandbuch |
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