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Beim Resolver handelt es sich um eine Sammlung von Routinen in der C-Bibliothek, über die auf das Namenssystem im Internet (Domain Name System / DNS) zugegriffen wird. Die Konfigurationsdatei des Resolver enhält Informationen, die eingelesen werden, sobald die Resolver-Routinen zum ersten Mal durch einen Prozeß angesprochen werden. Die Datei wurde so entworfen, daß sie menschenlesbar ist, und enthält eine Liste von Schlüsselworten und Werten, über die dem Resolver verschiedene Informationen mitgeteilt werden, die er zum Auflösen von Namen benötigt.
Die Benutzung dieser Datei ist nicht auf jedem System zwingend erforderlich. Ohne sie wird der lokale DNS-Server angesprochen, der Domainname aus dem Hostnamen ermittelt, und die Suchliste aus dem Domainnamen gebildet.
Die Konfigurationsoptionen sind:
nameserver | |
IP-Adresse eines DNS-Server, der für die Namensauflösung durch den Resolver verwendet werden soll. Es können bis zu MAXNS (derzeit sind das 3) DNS-Server angegeben werden, einer je Zeile/Schlüsselwort. Werden mehrere DNS-Server angegeben, wird der Resolver versuchen, sie in der angegebenen Reihenfolge zu erreichen. Ist keine Zeile mit dem Eintrag nameserver vorhanden, wird der DNS-Server des lokalen Systems angesprochen. Um es genau zu machen: Der Resolver versucht, einen DNS-Server zu erreichen. Ist dieser nicht erreichbar, macht er beim nächsten eingetragenen DNS-Server weiter, bis alle Einträge abgearbeitet sind. Danach fängt er wieder an, die Liste von vorne abzuarbeiten, bis die maximal zulässige Anzahl von Versuchen überschritten ist. | |
domain | Der lokale Domainname. Die meisten Anfragen nach Namen innerhalb dieser Domain können in verkürzter Form über Host- oder Domainnamen relativ zu dieser lokalen Domain erfolgen. Gibt es keinen Eintrag für domain, wird der Domainname anhand des lokalen Hostnamens ermittelt, der durch gethostbyname(3) geliefert wird. Es wird in diesem Fall davon ausgegangen, daß die Domain der Teil des Namens ist, der rechts von ersten `.' steht. Wenn der Hostname keinen Domain-Teil enthält, wird die Root-Domain als Wert für domain angenommen. |
search | Suchliste für die Namensauflösung. In der Regel wird die Suchliste aus dem lokalen Domainnamen abgeleitet und wird mit diesem lokalen Domainnamen als Standardwert belegt. Dieses Verhalten kann erweitert werden, indem mit dem Schlüsselwort search ein Suchpfad für die Domainauflösung angegeben wird, dessen Bestandteile durch Tabulator oder Leerzeichen voneinander zu trennen sind. Die meisten Anfragen an den Resolver werden dann versuchen, jeden Eintrag dieses Suchpfads abzuarbeiten, bis ein gültiger Namenseintrag unter einer der genannten Domains gefunden wurde. Es ist zu beachten, daß dieser Vorgang langsam sein kann und viel unnötigen Netzwerkverkehr erzeugt, wenn die DNS-Server für die betreffenden Domains nicht lokal sind. Zusätzlich können Anfragen mit einem timeout beendet werden, wenn der DNS-Server für eine der genannten Domains nicht erreichbar ist. |
Der Suchpfad ist derzeit auf bis zu 6 Domains und eine Länge von 256 Zeichen beschränkt. | |
sortlist | |
Ermöglicht die Sortierung von durch gethostbyname(3) ermittelten Adressen. Eine Sortlist wird durch Kombinationen von IP-Adresse und Netzmaske angegeben. Die Netzmaske ist optional, es wird als Standardwert die native Netzmaske der genannten Adresse angenommen. Kombinationen von IP-Adresse und Netzmaske werden durch einen Schrägstrich getrennt. Es können bis zu 10 Werte angegeben werden. Beispiel: | |
sortlist 130.155.160.0/255.255.240.0 130.155.0.0 | |
options | |
Ermöglicht es, bestimmte interne Variablen des Resolvers zu beeinflussen. Die Syntax lautet: | |
options option ... | |
option kann dabei einen der folgenden Werte annehmen: | |
debug — setzt RES_DEBUG in _res.options. | |
ndots:n — definiert einen Schwellenwert für die Anzahl der Punkte, die in Anfragen an res_query auftauchen müssen, (vgl. resolver(@LIB_NETWORK_EXT@)) damit ein initial absolute query ausgeführt wird. Der Standardwert für n ist ``1'', was zur folge hat, daß zunächst versucht wird, den Namen als absoluten Namen aufzulösen, bevor ihm ein Eintrag aus der search list angehängt wird. | |
Die Konfigurationsoption search aus der resolv.conf kann von Prozessen individuell außer Kraft gesetzt werden, indem der Umgebungsvariable ``LOCALDOMAIN'' eine Liste von durch Leerzeichen getrennten Domains zugewiesen wird.
Die Konfigurationsoption options aus der resolv.conf kann von Prozessen individuell ergänzt werden, indem der Umgebungsvariable ``RES_OPTIONS'' eine Liste von durch Leerzeichen getrennten Resolver-Optionen übergeben wird, wie sie unter options beschrieben wurden.
Konfigurationsoptionen und ihre Werte müssen gemeinsam auf einer Zeile stehen. Die Zeile muß mit dem Namen der Konfigurationsoption (z.B. nameserver) beginnen. Auf den Namen der Konfigurationsoption folgt der Wert, bzw. folgen die Werte. Alle Felder sind durch Leerzeichen oder Tabulator zu trennen.
29 Jan 2001 | RESOLVER (5) | Linux |
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