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Manpage  — LOCALE

BEZEICHNUNG

locale - Beschreibung der Mehrsprachen-Unterstützung

INHALT

ÜBERSICHT

#include <locale.h> 

BESCHREIBUNG

Eine Lokale ist ein Satz von Sprach- und kultureller Regeln. Sie behandeln Aspekte wie Sprache für Meldungen, unterschiedliche Zeichensätze, lexikografische Konventionen etc. Ein Programm muß in der Lage sein, die Locale zu ermitteln und entsprechen zu reagieren, um in unterschiedlichen Kulturen eingsetzt werden zu können.

Die Header-Datei <locale.h> deklariert Datentypen, Funktionen und Makros, die für diese Aufgabe hilfreich sind.

Die Funktionen, die deklariert werden, sind setlocale(), um die aktuelle Locale zu setzen und localeconv(), um Informationen über Zahlenformate zu erhalten.

Es gibt unterschiedliche Kategorien für lokale Informationen, die ein Programm benötigt. Sie sind als Makros deklariert. Wenn sie als erstes Argument für setlocale() benutzt werden, ist es möglich, eine dieser auf die gewünschte Locale zu setzen:
LC_COLLATE
  Dieses wird benutzt, um das Verhalten der Funktionen strcoll() und strxfrm() zu beeinflussen, die benutzt werden, um Zeichenketten gemäß des lokalen Alphabets zu vergleichen. Zum Beispiel wird das Deutsche scharfe ß wie "ss" sortiert.
LC_CTYPE
  Dieses ändert das Verhalten von Zeichenorientierten und -Klassifizierungs-Funktionen wie isupper() und toupper() sowie multi-byte Zeichen-Funktionen wie mblen() oder wctomb().
LC_MONETARY
  ändert die Informationen, die von localeconv() zurückgegeben werden. Sie beschreiben das Format, wie Zahlen normalerweise ausgegeben werden, inklusive Details wie Dezimalpunkt bzw. Dezimalkomma. Dieser Information wird intern von der Funktion strfmon() benutzt.
LC_MESSAGES
  ändert die Sprache, in der Meldungen angezeigt werden, und wie eine positive oder negative Antwort aussieht. Die GNU C-Bibliothek beinhaltet die Funktion rpmatch(), um diese Informationen anzuwenden.
LC_NUMERIC
  "andert die Informationen, die von den Funktionsfamilien printf() und scanf() benutzt werden, wenn sie angewiesen werden, Locale-Einstellungen zu benutzen. Diese Informationen können ebenfalls mit der Funktion localeconv() gelesen werden.
LC_TIME
  ändert das Verhalten der Funktion strftime(), um die aktuelle Uhrzeit in einem lokal angebrachten Format anzuzeigen. In Europa wird zum Beispiel meistens eine 24-Stunden Uhr benutzt, im Gegensatz zur 12-Stunden Uhr in Amerika.
LC_ALL Alles bisherige.
Wenn das zweite Argument von setlocale() für die vorgegebene Locale ein leerer String "" ist, wird wird sie anhand folgender Schritte ermittelt:
1. Wenn eine nichtleere Umgebungsvariable LC_ALL existiert, wird der Wert von LC_ALL benutzt.
2. Wenn eine nichtleere Umgebungsvariable mit dem gleichen Namen wie eine der oben genannten Kategorien existiert, wird ihr Wert für die gleichnamige Kategorie verwendet.
3. Wenn eine nichtleere Umgebungsvariable namens LANG existiert, wird ihr Wert benutzt.
Informationen über Formatierung von Zahlen wird in einer Datenstruktur gespeichert, die von der Routine localeconv() zurückgegeben wird. Sie ist wie folgt deklariert:

struct lconv
{
  /* Numerische (nicht finanzielle) Informationen. ----- */

char *decimal_point;          /* Dezimaltrennzeichen. */ char *thousands_sep;          /* Tausender-Begrenzer. */ /* Jedes Element entspricht der Anzahl von Ziffern in jeder Gruppe. Elemente mit einem höheren Index stehen weiter links. Ein Element mit dem Wert CHAR_MAX bedeutet, daß keine weitere Gruppierung mehr stattfindet. Ein Element mit einem Wert von 0 bedeutet, daß das vorherige Element für alle Gruppen weiter links benutzt wird. */ char *grouping;

/* Finanz-Informationen. ---------------------------- */

/* Die ersten drei Zeichen stellen das Währungszeichen gemäß ISO 4217 dar. Das vierte Zeichen ist ein Trennungszeichen, das fünfte Zeichen ist ' '. */ char *int_curr_symbol; char *currency_symbol;        /* Lokales Währungssymbol. */ char *mon_decimal_point;      /* Dezimaltrennzeichen. */ char *mon_thousands_sep;      /* Tausender-Begrenzer. */ char *mon_grouping;           /* Wie das `grouping'-Element (oben). */ char *positive_sign;          /* Vorzeichen für positive Werte. */ char *negative_sign;          /* Vorzeichen für negative Werte. */ char int_frac_digits;         /* Int'l fractional digits. */ char frac_digits;             /* Local fractional digits. */ /* 1 wenn currency_symbol einem positiven Wert vorangestellt wird, 0 precedes es nachgestellt wird */ char p_cs_precedes; /* 1 wenn ein Leerzeichen currency_symbol von einem positiven Wert trennt. */ char p_sep_by_space; /* 1 wenn currency_symbol einem negativen vorangestellt wird, 0 wenn es nachgestellt wird */ char n_cs_precedes; /* 1 wenn ein Leerzeichen currency_symbol von einem negativen Wert trennt. */ char n_sep_by_space; /* Positionen positiver und negativer Vorzeichen: 0 Klammern umgeben die Menge und currency_symbol. 1 Das Vorzeichen wird der Menge und currency_symbol vorangestellt. 2 Das Vorzeichen wird der Menge und currency_symbol nachgestellt. 3 Das Vorzeichen wird currency_symbol unmittelbar vorangestellt. 4 Das Vorzeichen wird currency_symbol unmittelbar nachgestellt. */ char p_sign_posn; char n_sign_posn; };

KONFORM ZU

POSIX.1

SIEHE AUCH

setlocale(3) [Englisch], localeconv(3), locale(1) [Englisch], localedef(1) [Englisch], rpmatch(3) [Englisch], strfmon(3) [Englisch], strcoll(3) [Englisch], strxfrm(3) [Englisch], strftime(3).

7. Februar 1999 LOCALE (7) Linux

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I have a natural revulsion to any operating system that shows so little planning as to have to named all of its commands after digestive noises (awk, grep, fsck, nroff).