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Manpage  — STAT

NAME

stat, fstat, lstat - Ermittle Dateistatus

INHALT

ÜBERSICHT

#include <sys/types.h>
#include <sys/stat.h>
#include <unistd.h>

int stat(const char *file_name, struct stat *buf);
int fstat(int filedes, struct stat *buf);
int lstat(const char *file_name, struct stat *buf);

BESCHREIBUNG

Beim Aufruf geben diese Funktionen Informationen über die angegebene Datei zurück. Dazu benötigt man keinerlei Rechte an der angegebene Datei, sehr wohl aber die Durchsuchungsrechte im allen Verzeichnissen im Pfad, der zu der Datei führt.

stat liefert die Informationen zu der in file_name angegebenen Datei und übergibt diese an buf.

lstat ist ähnlich stat, nur daß bei Links Informationen zum Link und nicht zu der bezogenen Datei an buf übergeben werden.

fstat ist genauso wie stat, nur wird die offene Datei, auf die filedes (so wie von open(2) zurückgegeben) zeigt, bearbeitet anstatt file_name.

Alle Aufrufe geben eine Struktur vom Typ stat zurück, die folgendermaßen aufgebaut ist:

struct stat
{
    dev_t         st_dev;      /* Device */
    ino_t         st_ino;      /* INode */
    mode_t        st_mode;     /* Zugriffsrechte */
    nlink_t       st_nlink;    /* Anzahl harter Links */
    uid_t         st_uid;      /* UID des Besitzers */
    gid_t         st_gid;      /* GID des Besitzers */
    dev_t         st_rdev;     /* Typ (wenn INode-Gerät) */
    off_t         st_size;     /* Größe in Bytes*/
    unsigned long st_blksize;  /* Blockgröße */
    unsigned long st_blocks;   /* Allozierte Blocks */
    time_t        st_atime;    /* Letzter Zugriff */
    time_t        st_mtime;    /* Letzte Modifikation */
    time_t        st_ctime;    /* Letzte Aenderung */
};

st_blocks gibt die Größe der Datei in 512-Byte-Blocks. Der Wert st_blksize gibt die "bevorzugte" Blockgröße für die Dateioperationen an. (Eine Datei mit kleineren Happen zu schreiben kann ineffizientes Lesen-Verändern-Wiederschreiben verursachen.)

Nicht alle von Linux unterstützten Dateisysteme verwenden alle Felder. Einige Dateisysteme erlauben es, so zu montieren, daß Dateizugriffe das st_atime nicht modifizieren. (Siehe `noatime' in mount(8) [Englisch].)

Normalerweise ändert sich st_atime durch den Einsatz von exec(2), mknod(2), pipe(2), utime(2) und read(2) (von mehr als null Bytes). Andere Routinen, wie mmap(2), können, müssen aber nicht, st_atime modifizieren.

st_mtime verändert sich beim Einsatz von dateimodifizierenden Operationen, z. B. durch mknod(2), truncate(2) [Englisch], utime(2) und write(2) (von mehr als null Bytes). Darüberhinaus wird st_mtime von Verzeichnissen durch das Anlegen oder Löschen von Dateien in diesem Verzeichnis geändert. st_mtime wird nicht durch Ändern von Besitzer, Gruppe, Hardlink-Zähler oder Modus verändert.

st_ctime wird durch Beschreiben oder das Ändern der INode-Informationen neu gesetzt (also Besitzer, Gruppe, Link-Zähler, Modus etc.).

Folgende POSIX-Makros sind definiert, um den Dateityp zu überprüfen:

S_ISREG(m) reguläre Datei,
S_ISDIR(m) Verzeichnis,
S_ISCHR(m) zeichenorientiertes Gerät,
S_ISBLK(m) blockorientiertes Gerät,
S_ISFIFO(m) FiFo,
S_ISLNK(m) symbolische Verknüpfung (nicht in POSIX.1-1996) und
S_ISSOCK(m) Socket (nicht in POSIX.1-1996).

Folgende Flags sind für das st_mode-Feld definiert:

S_IFMT0017000Bitmaske für die Dateityp-Bitfelder
S_IFSOCK0140000Socket
S_IFLNK0120000symbolische Verknüpfung
S_IFREG0100000reguläre Datei
S_IFBLK0060000blockorientiertes Gerät
S_IFDIR0040000Verzeichnis
S_IFCHR0020000zeichenorientiertes Gerät
S_IFIFO0010000FIFO
S_ISUID0004000SUID-Bit
S_ISGID0002000SGID-Bit (siehe unten)
S_ISVTX0001000Sticky-Bit (siehe unten)
S_IRWXU00700Bitmaske für Besitzerzugriffsrechte
S_IRUSR00400Besitzer hat Lesezugriff
S_IWUSR00200Besitzer hat Schreibzugriff
S_IXUSR00100Besitzer hat Ausführungsrechte
S_IRWXG00070Bitmaske für Gruppenzugriffsrechte
S_IRGRP00040Gruppe hat Lesezugriff
S_IWGRP00020Gruppe hat Schreibzugriff
S_IXGRP00010Gruppe hat Ausführungsrechte
S_IRWXO00007Bitmaske für Zugriffsrechte Anderer (nicht in Gruppe)
S_IROTH00004Andere haben Lesezugriff
S_IWOTH00002Andere haben Schreibzugriff
S_IXOTH00001Andere haben Ausführungsrechte

Das SGID-Bit (S_ISGID) hat verschiedene besondere Nutzungsmöglichkeiten: Für ein Verzeichnis bedeutet es, das die BSD-Semantik Anwendung findet: Dateien, die in ihm erzeugt werden, erben die Gruppen-ID des Verzeichnisses und nicht die effektive Gruppen-ID des erzeugenden Prozesses, und dort erzeugte Verzeichnisse haben das SGID-Bit ebenfalls gesetzt. Für eine Datei, bei der das Bit für Gruppenausführungsrechte (S_IXGRP) nicht gesetzt ist, bedeutet es erzwungenes Locken von Datei/Datensatz.

Das `Sticky'-Bit (S_ISVTX) an einem Verzeichnis bedeutet, daß eine Datei in diesem Verzeichnis umbenannt und gelöscht werden darf nur vom Besitzer der Datei, dem Besitzer des Verzeichnisses, und von Root.

RÜCKGABEWERT

Erfolg gibt 0, ein Fehler gibt -1 zurück und setzt errno entsprechend.

FEHLER

EBADF filedes falsch oder nicht vorhanden.
ENOENT Eine Komponente des Pfades file_name existiert nicht, oder der Pfad ist eine leere Zeichenkette.
ENOTDIR
  Eine Komponente des Pfades ist kein Verzeichnis.
ELOOP Zu viele symbolische Verknüpfungen wurden entlang des Pfades gefunden.
EACCES Zugriff verweigert.
ENOMEM Kein Speicher mehr (das bedeutet Speicher im Kernel).
ENAMETOOLONG
  Dateiname ist zu lang.

KONFORM ZU

Die stat- und fstat-Aufrufe sind zu SVr4, SVID, POSIX, X/OPEN und BSD 4.3 konform. Der lstat-Aufruf ist konform zu 4.3BSD und SVr4. SVr4 dokumentiert die zusätzlichen fstat-Fehlermeldungen EINTR, ENOLINK und EOVERFLOW. SVr4 dokumentiert die zusätzlichen stat- unf lstat-Fehlermeldungen EACCES, EINTR, EMULTIHOP, ENOLINK und EOVERFLOW. Benutzung der st_blocks- und st_blksize-Felder kann unter Umständen weniger portabel sein. (Sie wurden in BSD eingeführt und sind nicht in POSIX spezifiziert. Die Interpretation ist auf verschiedenen Systemen unterschiedlich, und möglicherweise auch auf einem einzelnen System, wenn es mit NFS montierte Dateisysteme gibt.)

POSIX beschreibt die Bits S_IFMT, S_IFSOCK, S_IFLNK, S_IFREG, S_IFBLK, S_IFDIR, S_IFCHR, S_IFIFO und S_ISVTX nicht, sondern verlangt stattdessen die Benutzung der Makros S_ISDIR() etc. Die Makros S_ISLNK und S_ISSOCK finden sich nicht in POSIX.1-1996, werden aber im nächsten POSIX-Standard vorhanden sein; ersteres ist aus SVID 4v2, letzteres aus SUSv2.

Unix V7 (und spätere Systeme) hatten S_IREAD, S_IWRITE und S_IEXEC wo POSIX die Synonyme S_IRUSR, S_IWUSR und S_IXUSR vorschreibt.

ANDERE SYSTEME

Werte die von verschiedenen Systemen benutzt wurden oder werden:

HexNamelsOktalBeschreibung
f000S_IFMT 170000Maske für Dateityp
0000  000000SCO out-of-service INode, BSD unbekannter Typ
    SVID-v2 und XPG2 haben sowohl 0 als auch 0100000
    für gewöhnliche Dateien
1000S_IFIFOp|010000FiFo (benannte Pipe)
2000S_IFCHRc020000zeichenorientiertes Spezialdatei (V7)
3000S_IFMPC 030000Gemultiplexte zeichenorientiertes Spezialdatei (V7)
4000S_IFDIRd/040000Verzeichnis (V7)
5000S_IFNAM 050000XENIX benannte Spezialdatei
    mit zwei Untertypen, unterschieden durch st_rdev-Werte:
0001S_INSEMs000001XENIX Semaphore-Untertyp von IFNAM
0002S_INSHDm000002XENIX geteilte-Daten-Untertyp von IFNAM
6000S_IFBLKb060000blockorientierte Spezialdatei (V7)
7000S_IFMPB 070000Gemultiplexte blockorientierte Spezialdatei (V7)
8000S_IFREG-100000reguläre Datei (V7)
9000S_IFCMP 110000VxFS komprimiert
9000S_IFNWKn110000Netzwerk-Spezialdatei (HP-UX)
a000S_IFLNKl@120000symbolische Verknüpfung (BSD)
b000S_IFSHAD 130000Solaris Schatten-INode für ACL (nicht sichtbar für Nutzer)
c000S_IFSOCKs=140000Socket (BSD; auch "S_IFSOC" auf VxFS)
d000S_IFDOORD>150000Solaris Tür (`door')
e000S_IFWHTw%160000BSD `whiteout' (nicht für INode benutzt)
0200S_ISVTX 001000`Sticky'-Bit: Text bleibt auf Swap auch nach Benutzung (V7)
    reserviert (SVID-v2)
    Auf Nicht-Verz.: diese Datei nicht in den Cache (SunOS)
    Auf Verz.: Flag für eingeschränktes Löschen (SVID-v4.2)
0400S_ISGID 002000Setze Gruppen-ID bei Ausführung (V7)
    für Verz.: benutze BSD-Semantics für Weitergeben der gid
0400S_ENFMT 002000SysV Locken der Datei erzwungen (gleicher Wert wie S_ISGID)
0800S_ISUID 004000setze Nutzer-ID bei Ausführung (V7)
0800S_CDF 004000Verzeichnisse is eine kontextabhängige Datei (HP-UX)

Ein `sticky'-Befehl tauchte in Version 32V AT&T UNIX auf.

SIEHE AUCH

chmod(2), chown(2), readlink(2), utime(2).

DEUTSCH VON

Jonas Rovan <jonas@blitz.de>, der das GerMan-Projekt für eine der besten Ideen hält, die jemals gehabt wurden und Andries Brouwer <aeb@win.tue.nl> für dessen Engagement herzlichst dankt.

Neufassung &#169; 2001 von Michael Piefel <piefel@informatik.hu-berlin.de>.


13. Mai 1998 STAT (2) Linux

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What will happen when the 32-bit Unix date goes negative in mid-January 2038 does not bear thinking about.
— Henry Spencer