tail head cat sleep
QR code linking to this page

Manpage  — LILO.CONF

BEZEICHNUNG

lilo.conf - Konfigurationsfile für lilo

INHALT

BESCHREIBUNG

Diese Datei, gewöhnlich als /etc/lilo.conf zu finden, wird vom LILO Installationsprogramm eingelesen (siehe lilo(8)).

Sie sieht wie folgt aus:
boot = /dev/hda
delay = 40
compact
vga = normal
root = /dev/hda1
read-only
image = /zImage-1.5.99
        label = try
image = /zImage-1.0.9
        label = 1.0.9
image = /tamu/vmlinuz
        label = tamu
        root = /dev/hdb2
        vga = ask
other = /dev/hda3
        label = dos
        table = /dev/hda
Diese Konfigurationsdatei veranlaßt LILO den Master Boot Record auf /dev/hda zu benutzen. (Für eine Diskussion LILO anders zu benutzen und das Zusammenspiel mit anderen Betriebssystemen, siehe unter user.tex von der LILO Dokumentation.)

Beim booten wird der bootlader vier Sekunden auf Ihr Drücken der Shift-Taste warten. Falls Sie nicht drücken, wird der erste oben genannte Kernel (/zImage-1.5.99, den Sie hoffentlich vorher installiert haben) geladen. Falls Sie Shift gedrückt haben, wird Sie der Bootlader fragen, welchen Kernel Sie laden wollen. Sollten Sie die Auswahlmöglichkeiten vergessen haben, drücken Sie [TAB] (oder [?], falls Sie eine US-Tastatur haben). Daraufhin wird Ihnen ein Auswahlmenü präsentiert. Sie haben nun die Wahl den neusten Kernel, einen sicheren Kernel, einen Kernel auf einem anderen Filesystem (nur im falle, daß Sie auf Ihrer rootfs unsinn trieben) oder ein anderes Betriebssystem zu booten. Es können bis zu 16 Einträge in lilo.conf vorgenommen werden.

Wie man oben sehen kann, beginnt eine Konfigurationsdatei mit einer Anzahl von globalen Optionen (die ersten 6 Zeilen im Beispiel), gefolgt von Beschreibungen für die verschiedenen Einträge. Eine Option in einer Eintragsbeschreibung überschreibt eine globale Option.

GLOBALE OPTIONEN

Es gibt viele mögliche Schlüsselwörter. Die folgende Beschreibung ist nahezu komplett von user.tex übernommen (nur ein bischen gekürzt).
backup=backup-file
  Kopiert den orginalen Bootsektor zum backup-file (welches ebenso ein Gerät sein darf, z.b. /dev/null) anstatt von /boot/boot.NNNN.
boot=boot-device
  Setzt den namen des Gerätes (eine HD-Partition), welches den Bootsektor trägt. Falls dieses Schlüsselwort fehlt, wird der Bootsektor von dem Gerät gelesen (und evtl. geschrieben), welches gerade als root gemountet ist.
compact
  Versucht mehrere Lesezyklen für benachbarte Sektoren in einem einzelnen Lesezyklus abzuarbeiten. Dies reduziert die Ladezeit erheblich und hält die Abbildung kleiner. Die Benutzung von `compact' ist besonders beim booten von Floppydisk zu empfehlen.
default=name
  Benutzt das genannte Abbild als Standard. Falls `default' fehlt, so wird das erste erscheinende Abbild im Konfigurationsfile benutzt.
delay=tsecs
  Spezifiziert die Anzahl der zehntel Sekunde die der Bootlader warten soll, bevor er das erste Abbild bootet. Dies ist auf Systemen nützlich, die sofort von der Festplatte booten, nachdem die Tastatur freigegeben wurde. Der Bootlader wartet nicht, wenn `delay' fehlt oder zu Null gesetzt ist.
disk=device-name
  Definiert nicht-standard Parameter für das angesprochene Laufwerk. Siehe Kapitel "Disk geometry" in user.tex für Einzelheiten.
disktab=disktab-file
  Spezifiziert den Namen der Laufwerksparametertabelle. Der Abbildungsinstallierer sucht nach /etc/disktab, falls `disktab' fehlt. Dem Gebrauch von disktabs ist abzuraten.
fix-table
  Dies erlaubt LILO 3D Adressen in der Partitionstabelle einzustellen. Jeder Partitionseintrag enthällt eine 3D (Sektor/Kopf/Zylinder) und eine lineare Adresse des ersten und letzten Sektors einer Partition. Wenn eine Partition nicht Spur-verbunden ist und wenn gewisse andere Betriebssysteme (z.B. PC/MS-DOS or OS/2) die gleiche Disk benutzen, können sie die 3D Adresse verändern. LILO kann seinen Bootsektor nur auf Partitionen sichern, wo beide Adreßtypen korrespondieren. Lilo stellt falsche 3D Startadressen zurück, falls `fix-table' gesetzt ist.

WARNUNG: Dies ist keine Garantie, daß andere Betriebssysteme nicht zu einem späteren Zeitpunkt versuchen die Adresse zurückzusetzten. Es ist ebenso möglich, daß diese Änderung andere unerwartete Seiteneffekte hervorruft. Die korrekte Lösung ist, das Laufwerk mit einem Program neu zu patitionieren, welches die Partitionen zu den Spuren ausrichtet. Desweiteren kann es unter einigen Umständen mit einigen Laufwerken (z.B. große EIDE-Festplatten mit eingestellter Adreßübersetzung) unvermeidbar sein, in Konflikt geratene Partitionstabelleneinträge zu haben.
        

force-backup=backup-file
  Wie `backup', aber überschreibt ein altes Backupfile, sofern es exestiert.
ignore-table
  fordert LILO auf, defekte Partitionstabellen zu ignorieren.
install=boot-sector
  Installiert das angegebene file als den neuen Bootsektor. Falls `install' fehlt, wird /boot/boot.b als Standard benutzt.
linear
  generiert lineare Sektoradressen anstatt von Sektor/Kopf/Zylinder Adressen. Lineare Adressen werden zur Laufzeit übersetzt und sind unabhängig von der Plattengeometry. Merke, daß Bootdisketten nicht übertragbar sind, falls `linear' benutzt wurde, da einige BIOS-Dienste zum Ermittlung der Diskettengeometry nicht zuverlässig arbeiten. Wenn Sie `linear' mit großen Disketten benutzen, wird /sbin/lilo Hinweise auf nicht erreichbare Bereiche der Diskette verweisen, da 3D Sektoradressen vor dem Booten unbekannt sind.
lock schaltet die automatische Aufnahme von Bootkomandozeilen als Standard für zukünftige Bootvorgänge ein. Auf diese Weise sperrt "locks" LILO eine Auswahl, bis sie manuell überschrieben wird.
map=map-file
  spezifiziert den Ort des Abbildungsdatei. Falls `map' fehlt, wird /boot/map benutzt.
message=message-file
  spezifiziert eine Datei mit einer Meldung, die vor dem Bootbereitschaftszeichen angezeigt wird. Während des Wartens auf die Shift-Taste nach Anzeige von "LILO", wird keine Meldung angezeigt. Ein FF-Zeichen ([Ctrl L]) in der Meldung löscht den lokalen Bildschirm. Die Größe der Meldungsdatei ist auf 65553 bytes limitiert. Die Abbildungsdatei muß neu aufgebaut werden, falls die Meldungsdatei verändert oder verschoben wurde.
nowarn
  schaltet Warnungen über mögliche zukünftige Gefahren aus.
optional
  Die Pro-Eintrag Option `optional' (siehe unten) richtet sich an alle Einträge.
password=password
  Die Pro-Eintrag Option `password=...' (siehe unten) richtet sich an alle Einträge.
prompt
  erzwingt das sofortige Anzeigen des Bereitschaftszeichens ohne jeglich zuvor gedrückte Taste abzuwarten. Unerwartetes neu booten ist unmöglich, falls `prompt' gesetzt ist und `timeout' nicht gesetzt ist.
restricted
  Die Pro-Eintrag Option `restricted' (siehe unten) richtet sich an alle Einträge.
serial=parameters
  schaltet die Kontrolle auf einen seriellen Eingang. Der angegebene serielle Eingang ist initialisiert und der Bootlader erwartet eine Eingabe darüber und über die PC-Tastatur. Ein Stopsignal auf dem seriellen Eingang gleicht dem Drücken einer Shift-Taste auf der Konsole, um die Aufmerksamkeit des Bootladers zu erhalten. Alle Booteinträge sollten Paßwortgeschützt sein, falls ein serieller Zugriff so unsicherer ist, wie ein Zugriff über die Konsole, z.B. wenn ein Eingang über ein Modem angeschlossen ist. Die Parameterkette hat die folgende Syntax:

    <port>[,<bps>[<parity>[<bits>]]]

<port>: Die Nummer des seriellen Eingangs, nullbasiert. 0 gleicht COM1 alias /dev/ttyS0, usw. Alle vier Eingange können benutzt werden (falls vorhanden).

<bps>: Die Übertragungsrate des seriellen Eingangs. Die folgenden Übertragungsraten werden unterstützt: 110, 150, 300, 600, 1200, 2400, 4800 und 9600 bps. Standard ist 2400 bps.

<parity>: Die benutzte Parität auf seriellen Eingängen. Der Bootlader ignoriert die Eingabeparität und kürzt das 8te bit. Das folgende Zeichen (Groß oder Kleinschrift) wird benutzt, um die Art der Parität zu beschreiben. n für keine Parität, e für gerade Parität und o für ungerade Parität.

<bits>: Die Anzahl der bits in einem Zeichen. Nur 7 und 8 bits werden unterstützt. Standard ist 8, falls Parität auf "keine" ist, 7 falls Parität "gerade" oder "ungerade" ist.

Falls `serial' gesetzt ist, wird der Wert von `delay' automatisch auf 20 erhöht.

Beispiel: serial=0,2400n8 initialisiert COM1 mit den Standardparameter.

timeout=tsecs
  setzt eine Zeitüberschreitung (in zehntel Sekunden) für die Tastatureingabe. Falls für diese Zeit keine Taste gedrückt wird, wird das erste Abbild automatisch gebootet. Ebenso wird die Paßworteingabe abgebrochen, falls der Benutzer für diese Zeit zu lange untätig ist. Die Standardzeitüberschreitung ist unendlich.
verbose=level
  stellt eine Menge von Fortschreitungsmeldungen an. Höhere Nummern geben wortreichere Ausgaben aus. Falls -v zusätzlich in der LILO Komandozeile angegeben wird, wird das Ausgabeniveau dementsprechend erhöht. Das Maximum des wortreichen Ausgabeniveaus ist 5.
Zusätzlich können die Kernel-Konfigurationsparameter ramdisk , read-only , read-write ,"root und vga im globalen Optionsabschnitt gesetzt werden. Sie werden als Standard benutzt, falls sie nicht im Konfigurationsabschnitt der jeweiligen Kernelabbildungen angegeben werden.

PRO-EINTRAG ABSCHNITT

Ein pro Eintrag Abschnitt beginnt mit entweder einer Zeile

image=pathname 

(um eine Datei oder Gerät mit dem Bootabbild eines Linuxkernels anzugeben), oder einer Zeile

other=pathname 

um ein willkürliches System zu booten.

In früheren Fällen, wenn eine image Zeile das booten von Gerät angab, mußte man den Bereich der Sektoren die abgebildet werden sollten mit
range=start-end
angeben.

Im letzten Fall (ein anderes System booten) sind dort die drei Optionen

loader=Kettenlader
  Dies gibt den Kettenlader an, der benutzt werden soll. Als Standard wird /boot/chain.b benutzt. Der Kettenlader muß angegeben werden, falls von einem anderen Gerät als der ersten Festplatten- oder Diskettenlaufwerk gebootet wird.
table=Gerät
  Dies gibt das Gerät an, welches die Partitionstabelle enthält. Der Bootlader wird keine Informationen der Partition an das bootende Betriebssystem geben, falls diese Variable fehlt. (Einige Betriebssysteme haben andere Mittel, um festzustellen von welcher Partition sie gebootet haben. Z.B. speichert MS-DOS gewöhnlich die Geometry der Bootdiskette oder Partition in seinem Bootsektor.) Merke, daß /sbin/lilo neu gestartet werden muß, falls eine Partitionstabelle abgebildet durch `table' verändert worden ist.
unsafe
  greift während der Abbildungsentstehung nicht auf den Bootsektor zu. Dies verhindert einige gewöhnliche Kontrollen, einschließlich einer Partitionstabellenkontrolle. Wenn der Bootsektor auf einem fest-formatierten Diskettenlaufwerk ist, verhindert `UNSAFE' den Gebrauch eine lesbare Diskette ins Laufwerk zu stecken, während der Abildungsinstallierer läuft. `unsafe' und `table' sind gemeinsam unverträglich.

In beiden Fällen gelten die folgenden Optionen.

label=Name
  Der Bootlader benutzt den Hauptdateinamen (ohne den Pfad) von jeder Abbildungsangabe um das Abbild zu identifizieren. Ein anderer Name kann durch das setzen der Variablen `label' angegeben werden.
alias=Name
  Ein zweiten Name für den gleichen Eintrag kann durch einen alias angegeben werden.
lock (Siehe oben.)
optional
  läßt das Abbild weg, falls es zur Abildungentstehung nicht vorhanden ist. Dies ist nützlich, um Test-kernels anzugeben, die nicht immer vorhanden sind.
password=Passwort
  schütz das Abbild mit einem Paßwort
restricted
  Ein Paßwort wird nur zum Booten des Abbilds abgefragt, wenn Parameter in der Komandozeile angegeben werden (z.B. single).

KERNEL OPTIONEN

Wenn das gebootete Abbild ein Linuxkernel ist, so darf man diesem Komandozeilenparameter angeben.
append=Zeichenkette
  hängt die angegebene Option an die Parameterzeile, um sie an den Kernel weiterzureichen. Dies wird üblicherweise angewendet, um Hardwareparameter anzugeben, die nicht ganz automatisch erkannt werden oder dessen Probe gefährlich sein könnte. Hier ein Beispiel:

     append = "hd=64,32,202"

literal=Zeichenkette
  Wie `append', aber es entfernt alle anderen Optionen (z.B. das Setzen des root-gerätes). Da wesentliche Optionen mit `literal' unabsichtlich entfernt werden können, kann diese Option nicht im globalen Optionsabschnitt gesetzt werden.
ramdisk=Größe
  Dies gibt die Größe einer optionalen Ram Diskette an. Ein Wert von Null besagt, daß keine Ram Diskette erstellt werden soll. Falls diese Variable fehlt, wird die Ram Diskettengröße, die im Bootabbild konfiguriert ist, benutzt.
read-only
  gibt an, daß das root-Dateisystem nur-lesbar gemounted werden soll. Üblicherweise wird das root-Dateisystem zu einem späteren Zeitpunkt der Systemstartprozedur als lesbar-schreibbar neu gemounted. (z.B. nachdem fsck abgelaufen ist).
read-write
  gibt an, daß das root-Dateisystem lesbar-schreibbar gemounted werden soll.
root=root-Gerät
  gibt das Gerät an, daß als root gemounted werden soll. Wenn der spezielle Name current benutzt wird, so wird das root-Gerät gesetzt, welches gerade als root- Dateisystem gemounted ist. Wenn root mit -r geändert wurde, wird das besondere Gerät benutzt. Falls die Variable `root' fehlt, wird das root-Gerät auf dem das Kernelabbild liegt benutzt. (Und dies wird zur Kompilierzeit im Makefile des Kernels mit der Variablen ROOT_DEV gesetzt und kann später mit dem rdev(8) Programm geändert werden.)
vga=Modus
  gibt den VGA Textmodus an der beim booten benutzt werden soll. Die folgenden Werte werden erkannt (Groß- oder Kleinschrift):

normal: selektiert normalen 80x25 Textmodus.

extended (oder ext) selektiert 80x50 Textmodus.

ask: stoppt und fragt nach einer Benutzereingabe (zur Bootzeit).

<number>: benutzt den entsprechenden Textmodus. Eine Liste der möglichen Modies kann beim booten mit vga=ask und drücken der [Enter]-Taste angezeigt werden.

Falls diese Variable fehlt, wird der VGA Modus gesetzt, der im Kernelabbild angegeben ist. (Und dies wird zur Kompilierzeit im Makefile des Kernels mit der Variablen SVGA_MODE gesetzt, und kann später mit dem rdev(8) Programm geändert werden.)

SIEHE AUCH

lilo(8), rdev(8).
Die LILO Distribution beinhaltet eine sehr ausführliche Dokumentation, aus der der obige Text stammt.


28. Juli 1995 LILO.CONF (5) Linux

tail head cat sleep
QR code linking to this page


Bitte richten Sie Ihre Kommentare zu diesem Handbuch Seite Service, Ben Bullock. Privacy policy.

Today, the Unix equivalent of a power drill would have 20 dials and switches, come with a nonstandard plug, require the user to hand-wind the motor coil, and not accept 3/8" or 7/8" drill bits (though this would be documented in the BUGS section of its instruction manual).
— The Unix Haters' handbook