ist ein Pseudo - Dateisystem und dient (anstelle von /dev/kmem)
als Schnittstelle zu den Kernel - Datenstrukturen. Die meisten Einträge
sind nur lesbar, einige Dateien erlauben aber auch das Verändern der
Kernelvariablen.
Die folgende Übersicht bietet einen Schnelldurchgang durch den /proc
Verzeichnisbaum.
[Zahl] |
Für jeden laufenden Prozeß gibt es ein numerisches Unterverzeichnis
mit der Nummer der Prozeßkennung. In jedem dieser Unterverzeichnisse
gibt es die folgenden Pseudo - Dateien und Verzeichnisse.
cmdline |
|
Hierin steht die komplette Kommandozeile für diesen Prozeß (außer
er ist ausgelagert oder ein Zombie - in diesem Falle gibt ein Leseversuch
0 Zeichen zurück). Diese Datei ist Null - terminiert, nicht mit einem
Zeilenvorschub.
|
cwd |
Dies ist ein Link auf das aktuelle Arbeitsverzeichnis des Prozesses.
Um dieses für z. B. Prozeß 20 herauszufinden, kann man folgendes tun:
cd /proc/20/cwd; /bin/pwd
|
Achtung: pwd ist häufig in die Shell eingebaut; diese interne Funktion
könnte in diesem Zusammenhang versagen (daher "/bin/pwd").
|
environ |
|
Diese Datei enthält die Prozeß - Umgebung. Die Einträge sind
Null - terminiert, am Ende der Liste kann ebenfalls ein Nullbyte
stehen. Um also die Umgebung von Prozeß 1 zu auszugeben:
(cat /proc/1/environ; echo) | tr "\000" "
|
(Ein Grund dafür steht unter
lilo(8).)
|
exe |
ein Zeiger auf die ausgeführte Binärdatei, als symbolischer Link.
readlink(2)
auf die exe Spezialdatei ergibt eine Zeichenkette in diesem Format:
[device]:inode ([Gerätekennung]:Datei - Eintrags - Kennung)
[0301]:1502 wäre also z. B. Inode 1502 auf dem major device 03 (IDE-,
MFM- Festplatten), minor device 01 (erste Partition der ersten Platte).
Der symbolische Link wird ganz normal aufgelöst, das Öffnen von "exe"
führt zum Öffnen der Binärdatei. Man kann sogar folgendes eingeben:
/proc/[Zahl]/exe um eine Kopie des Prozeßes als [Zahl] laufen zu lassen.
find(1)
mit der Option -inum zeigt, in welchem Verzeichnis die Datei liegt.
|
fd |
In diesem Unterverzeichnis stehen die Dateideskriptoren der von diesem
Prozeß geöffneten Dateien. Diese Einträge sind symbolische Links zu
den eigentlichen Dateien (wie beim exe - Eintrag). 0 ist Standardeingabe,
1 ist Standardausgabe, 2 ist der Standardfehlerkanal usw.
Damit kann man Programme "hereinlegen", die aus/in Dateien
lesen/schreiben (an Stelle von Standard - Ein/Ausgabe). Angenommen,
-i bezeichnet die Eingabedatei, -o die Ausgabedatei:
foobar -i /proc/self/fd/0 -o /proc/self/fd/1 ...
Und schon arbeitet das Programm als Filter. Allerdings funktioniert
das nur mit Programmen, die keine Suchvorgänge in ihren Dateien
durchführen, denn die Dateien in fd lassen sich nicht durchsuchen.
/proc/self/fd/N ist in etwa dasselbe wie /dev/fd/N in einigen UNIX und
UNIX - ähnlichen Systemen. Die meisten MAKEDEV Skripte in Linux sind
einfach symbolische Links auf /proc/self/fd.
|
maps |
Eine Datei mit den derzeitigen Speicherbereichen und ihren
Zugriffsrechten.
Das Format ist:
address perms offset dev inode
00000000-0002f000 r-x-- 00000400 03:03 1401
0002f000-00032000 rwx-p 0002f400 03:03 1401
00032000-0005b000 rwx-p 00000000 00:00 0
60000000-60098000 rwx-p 00000400 03:03 215
60098000-600c7000 rwx-p 00000000 00:00 0
bfffa000-c0000000 rwx-p 00000000 00:00 0
|
Dabei ist address der Adreßbereich, den der Prozeß belegt, perms
ist ein Satz von Rechten:
r = read (lesen)
w = write (schreiben)
x = execute (ausführen)
s = shared (geteilt (mit anderen Prozessen))
p = private (copy on write) (Kopieren bei Schreibzugriffen)
|
offset ist der Abstand zum Anfang (der Datei oder was auch immer),
dev ist das Gerät (major:minor) und inode ist die inode auf diesem
Gerät. Ist inode 0, dann ist keine Datei mit diesem Speicherbereich
verbunden, wie z. B. im Falle von bss.
|
mem |
Nicht zu verwechseln mit /dev/mem (1,1), trotz der gleichen Geräte -
Nummern. /dev/mem ist der phsikalische Speicher vor Adreßumsetzung.
Die mem - Datei hier ist der Speicher, den dieser Prozeß belegt.
Dieser kann derzeit nicht
ge-mmap(2)'t werden; das wird erst möglich, wenn der Kernel über einen allgemeingültigen
mmap(2)
verfügt. (Wenn Sie das lesen, ist es vielleicht schon der Fall.)
|
mmap |
Verzeichnis mit Speicherverweisen von
mmap(2)
als symbolische Links wie xe, fd/* usw. Da maps (s.w.o.) eine
Obermenge dieser Information darstellt, kann /proc/*/mmap als
als überflüssig betrachtet werden.
"0" ist normalerweise libc.so.4.
/proc/*/mmap wurde ab Linux Kernel 1.1.40 entfernt. (Es war
wirklich überflüssig!)
|
root |
Unix und Linux unterstützen das Konzept eines root - Dateisystems
für jeden Prozeß, gesetzt mit dem
chroot(2)
Systemaufruf. Root zeigt auf das so gesetzte Verzeichnis und verhält
sich ansonsten wie auch exe, fd/* usw.
|
stat |
Informationen über den Zustand des Prozesses. Wird benutzt von
ps(1)
Die Felder, mit
scanf(3)
- gemäßen Formatbezeichnern:
pid %d |
|
Die Prozeß - Identifikation.
|
comm %s |
|
Der Name der ausführbaren Datei, in Klammern. Sichtbar unabhängig vom
Swapstatus.
|
state %c |
|
Ein Zeichen aus der Zeichenkette "RSDZT", R=running (aktiv),
S=sleeping (inaktiv), D (nicht aktivierbar oder ausgelagert), Z=zombie
(Prozeßleiche) und T=traced/stopped (reagiert auf ein Signal).
|
ppid %d |
|
Die Prozeß - ID des Elternprozesses.
|
pgrp %d |
|
Die Gruppen - ID des Prozesses.
|
session %d |
|
Die Sitzungs - ID des Prozesses.
|
tty %d |
|
Das tty, das der Prozeß benutzt.
|
tpgid %d |
|
Die Prozeßgruppen - ID des Prozesses, der derzeit Eigentümer des
tty ist, mit dem der Prozeß verbunden ist.
|
flags %u |
|
Die Flags des Prozesses. Derzeit ist bei jedem Flag das Bit für Mathe -
Koprozessor gesetzt, da crt0.s die Koprozessor - Simulation
sicherstellt; daher wird dieses bei der Ausgabe unterdrückt.
Dies ist wahrscheinlich ein Fehler, da nicht jeder Prozeß ein
kompiliertes C Programm darstellt. Das Mathe - Bit sollte dezimal 4
sein und das Trace - Bit ist dezimal 10.
|
minflt %u |
|
Die Anzahl geringfügiger Fehler, die kein Nachladen einer Speicherseite
von Platte erforderlich gemacht haben.
|
cminflt %u |
|
Die Anzahl geringfügiger Fehler des Prozesses und seiner Kindprozesse.
|
majflt %u |
|
Die Anzahl größerer Fehler (mit Nachladen einer Speicherseite).
|
cmajflt %u |
|
dito, für Prozeß und Kindprozesse.
|
utime %d |
|
Die Anzahl jiffies (Kernel - Zeiteinheiten), die dem Prozeß im
User - Modus zugewiesen wurden.
|
stime %d |
|
Anzahl jiffies im Kernel - Modus.
|
cutime %d |
|
Anzahl jiffies im User - modus für Prozeß und Kindprozesse.
|
cstime %d |
|
Anzahl jiffies im Kernel - Modus für Prozeß und Kindprozesse.
|
counter %d |
|
Die derzeitig maximale Anzahl von jiffies für die nächste
Zeitscheibe des Prozesses, oder (falls der Prozeß gerade läuft)
die Anzahl der noch verfügbaren jiffies.
|
priority %d |
|
Der Standard Nice - Wert plus fünfzehn. Dieser Wert ist im Kernel
niemals negativ.
|
timeout %u |
|
Zeit bis zum nächsten Timeout des Prozesses (in jiffies).
|
itrealvalue %u |
|
Zeit (in jiffies), bevor dem Prozeß aufgrund eines Intervalltimers
ein SIGALRM gesendet wird.
|
starttime %d |
|
Zeitpunkt, zu dem der Prozeß gestartet wurde (jiffies seit Systemstart)
|
vsize %u |
|
Größe des virtuellen Speichers.
|
rss %u |
|
Resident Set Size: Anzahl der Seiten, die der Prozeß im echten
Speicher hat minus drei (für Verwaltung). Dabei zählen nur die
Seiten von Text, Data und Stack. Nicht abgerufene oder ausgelagerte
Bereiche zählen nicht mit.
|
rlim %u |
|
Derzeitige Obergrenze in Bytes für den rss dieses Prozesses
(üblicherweise 2,147,483,647).
|
startcode %u |
|
Die Adresse, oberhalb derer Programmtext ausgeführt werden kann.
|
endcode %u |
|
Die Adresse, unterhalb derer Programmtext ausgeführt werden kann.
|
startstack %u |
|
Stack Startadresse.
|
kstkesp %u |
|
Derzeitiger Wert von esp (32-bit Stack Zeiger), wie in der Kernel
Stack Seite fur diesen Prozeß steht.
|
kstkeip %u |
|
Derzeitiger EIP (32-bit Anweisungs Zeiger).
|
signal %d |
|
Das Bitmap anstehender Signale (üblicherweise 0).
|
blocked %d |
|
Das Bitmap blockierter Signale (meist 0, 2 für Shells).
|
sigignore %d |
|
Das Bitmap Ignorierter Signale.
|
sigcatch %d |
|
Das Bitmap aufgefangener Signale.
|
wchan %u |
|
Dies ist der "Kanal", in dem der Prozeß wartet. Es ist die Adresse
eines Systemaufrufs und kann über einer Namensliste in einen
Text gewandelt werden, wenn das nötig ist. (Wenn Sie über eine
sehr aktuelle /etc/psdatabase verfügen, versuchen Sie es mit
ps -l um dem WCHAN - Feld bei der Arbeit zuzusehen.)
|
|
|
cpuinfo |
|
Dies ist eine Sammlung von Informationen, die von der CPU und der
Systemarchitektur abhängen. Die Liste sieht für jede unterstützte
Archtektur anders aus. Die einzigen Einträge, die man überall
antrifft sind
cpu , welche (Überraschung!) die gerade benutzte
CPU anzeigt und
BogoMIPS , eine Systemkonstante, die während der Kernel - Initialisierung
errechnet wird.
|
devices |
|
Eine Textliste der "major" Gerätenummern und Gerätegruppen. Kann
von MAKEDEV Skripten genutzt werden um konsistent zum Kernel zu bleiben.
|
dma |
Eine Liste von registrierten
ISA DMA Kanälen, die zur Zeit benutzt werden.
|
filesystems |
|
Eine Textliste der Dateisysteme, die in den Kernel eincompiliert
wurden. Wird auch von
mount(1)
benutzt, wenn das Dateisystem nicht explizit angegeben wird.
|
interrupts |
|
Hier wird die Anzahl jedes Unterbrechungs - Anforderung pro IRQ
mitgezählt (zumindest) bei einer i386 - Architektur. Sehr leicht
zu lesen, ASCII - formatiert.
|
ioports |
|
Eine Liste der derzeit registrierten und benutzten Ein-/Ausgabe
Port - Regionen.
|
kcore |
Diese Datei repräsentiert den physikalischen Speicher des Systems und
hat das core - Dateiformat. Mit dieser Pseudodatei und einem
unge-strip-ten Kernel (/usr/src/linux/tools/zSystem) kann GDB dazu
eingesetzt werden, den derzeitigen Zustand der Kernel - Daten -
Strukturen zu untersuchen.
Die Gesamtlänge dieser Datei ist die Größe des physikalischen
Speichers (RAM) plus 4KB.
|
kmsg |
Diese Datei kann anstelle von
syslog(2)
Systemaufrufen benutzt werden, um Meldungen des Kernels zu
protokollieren. Ein Prozeß muß Superuser - Privilegien haben, um
diese Datei zu lesen und nur ein einziger Prozeß sollte dies tun.
Die Datei sollte nicht ausgelesen werden, wenn ein Syslog - Prozeß
läuft, der den
syslog(2)
Systemaufruf zur Protokollierung benutzt.
Diese Datei kann mit
dmesg(8) [Englisch]
dargestellt werden.
|
ksyms |
Hier stehen die vom Kernel exportierten Symbol - Definitionen, die von
modules(X) - Tools benutzt werden, um die ladbaren Module dynamisch zu linken
und binden.
|
loadavg |
|
Die Kennziffern zur durchschnittlichen Systemauslastung (load average)
geben die Anzahl der Jobs in der Ausführliste (run queue) an, und zwar
über die letzten 1, 5 und 15 Minuten gemittelt. Es handelt sich um
dieselben Angaben, die von
uptime(1)
und anderen Programmen gemacht werden.
|
malloc |
Diese Datei taucht nur auf, wenn während des Kompilierens
CONFIGDEBUGMALLOC definiert war.
|
meminfo |
|
Wird von
free(1)
benutzt, um die Menge freien und belegten Speichers (sowohl
physikalisch als auch Auslagerung) anzuzeigen, darüberhinaus den
geteilten (shared) und Pufferungs - Speicher (buffers), der vom Kernel
benutzt wird.
Hat dasselbe Format wie
free(1),
außer das Bytes angegeben werden statt KB.
|
modules |
|
Eine Textliste der vom System geladenen Module.
|
net |
Verschiedene Pseudo - Dateien, die alle den Zustand bestimmter
Teile der Netzwwerk - Schicht darstellen. Diese Dateien sind im
ASCII - Format und daher mit "cat" lesbar. Allerdings stellt das
Standard - Kommando
netstat(8)
einen sehr viel saubereren Zugang zu diesen Dateien dar.
arp |
Enthält einen in ASCII lesbaren Abzug der ARP - Tabelle des Kernels,
die zur Adreß - Auflösung dient. Angezeigt werden sowohl dynamisch
gelernte wie auch vorprogrammierte ARP Einträge in folgendem Format:
IP address HW type Flags HW address
10.11.100.129 0x1 0x6 00:20:8A:00:0C:5A
10.11.100.5 0x1 0x2 00:C0:EA:00:00:4E
44.131.10.6 0x3 0x2 GW4PTS
|
Dabei ist 'IP address' die IPv4 - Adresse der Maschine, 'HW type' ist
der Hardware - Typ nach RFC 826. Die Flags sind die internen Flags der
ARP - Struktur (siehe /usr/include/linux/if_arp.h) und 'HW address'
zeigt die physikalische Schicht für diese IP - Adresse, wenn bekannt.
|
dev |
Die dev Pseudodatei enthält Statusinformationen über die
Netzwerkkarte. Darin stehen die Anzahl der empfangenen und gesendeten
Pakete, die Anzahl der Übertragungs - Fehler und Kollisionen und
weitere grundlegende Statistik. Das Programm
ifconfig(8) [Englisch]
benutzt diese Werte um den Geräte - Status anzuzeigen. Das Format ist:
Inter-| Receive | Transmit
face |packets errs drop fifo frame|packets errs drop fifo colls carrier
lo: 0 0 0 0 0 2353 0 0 0 0 0
eth0: 644324 1 0 0 1 563770 0 0 0 581 0
|
ipx |
Keine Information.
|
ipx_route |
|
Keine Information.
|
rarp |
Diese Datei benutzt das gleiche Format wie die
arp - Datei und enthält die aktuellen Daten für die "umgekehrte
Adreßauflösung" (reverse mapping), mit denen
rarp(8)
arbeitet. Wenn RARP nicht in den Kernel hinein - konfiguriert ist,
dann ist diese Datei nicht vorhanden.
|
raw |
Enthält einen Abzug der RAW socket Tabelle. Der Großteil der
Informationen dient nur zur Fehlersuche. Der 'sl' Wert ist der Eintrag
für diesen Socket in die Kerneltabelle (hash), 'local address'
enthält das Wertepaar für lokale Adresse und Protokoll. "St" ist der
interne Status des Sockets. "tx_queue" und "rx_queue" sind
herausgehende bzw hereinkommende Daten - Warteschlangen im Hinblick
auf Speicher - Verwendung des Kernels. "tr", "tm->when" und "rexmits"
werden von RAW nicht benutzt. Das uid - Feld enthält die euid des
Erstellers.
|
route |
Keine Information, sieht aber aus wie
route(8) [Englisch]
|
snmp |
Diese Datei enthält die ASCII - Daten, die für die Verwaltung von
IP, ICMP, TCP und UDP durch einen snmp - Agenten benötigt werden.
|
tcp |
Ein Abzug der TCP Socket Tabelle. Der Großteil der
Informationen dient nur zur Fehlersuche. Der 'sl' Wert ist der Eintrag
für diesen Socket in die Kerneltabelle (hash), 'local address'
enthält das Wertepaar für lokale Adreße und den Port. "remote
address" enthält (wenn eine Verbindung besteht) die Adresse der
Gegenstation und deren Port. 'tx_queue' und 'rx_queue' werden verwendet
wie bei RAW (s.w.o.). "tr", "tm->when" und "rexmits" enthalten interne
Kernel Socket Verweise und sind nur zur Fehlersuche vorhanden.
Das uid - Feld enthält die euid des Erstellers.
|
udp |
Abzug der UDP Socket Tabelle. Wie TCP, nur daß "tr", "tm->when" und
"rexmits" von UDP nicht verwendet werden. Das Format ist:
sl local_address rem_address st tx_queue rx_queue tr rexmits tm->when uid
1: 01642C89:0201 0C642C89:03FF 01 00000000:00000001 01:000071BA 00000000 0
1: 00000000:0801 00000000:0000 0A 00000000:00000000 00:00000000 6F000100 0
1: 00000000:0201 00000000:0000 0A 00000000:00000000 00:00000000 00000000 0
|
unix |
Liste der UNIX domain sockets im System und ihr Status. Format:
Num RefCount Protocol Flags Type St Path
0: 00000002 00000000 00000000 0001 03
1: 00000001 00000000 00010000 0001 01 /dev/printer
|
.Num' steht für Kernel - Tabellen - Eintrag - Nummer, 'RefCount' ist
die Anzahl der Benutzer des Sockets, 'Protocol' ist derzeit immer 0,
Flags repräsentieren die in den Kernel Flags enthaltenen Stati der
Sockets. 'Type' ist zur Zeit immer 1 (Unix domain datagram sockets
werden noch nicht vom Kernel unterstützt) 'St' ist der interne
Zustand des Sockets und 'Path' ist (wenn vorhanden) der zugehörige
Pfad.
|
pci |
Eine Liste aller PCI - Geräte, die während der Initialisierung des
Kernels gefunden und konfiguriert wurden.
|
scsi |
Ein Verzeichnis mit der SCSI midlevel Pseudo Datei und diversen SCSI
lowlevel Treiber - Verzeichnissen, die eine Datei pro SCSI - Host im
System enthalten. Alle diese spiegeln den Status eines Teil des SCSI
Untersystems wider. Die Dateien enthalten ASCII Strukturen, können
also mit cat gelesen werden.
In einige Dateien kann auch geschrieben werden, um das Teilsystem neu
zu konfigurieren oder um bestimmte Eigenschaften ein - oder aus-
zuschalten.
scsi |
Eine Liste aller SCSI Geräte, die dem Kernel bekannt sind. Sie
ähnelt der, die man beim Hochfahren des Rechners sieht. scsi
unterstützt derzeit nur das
singledevice Kommando, das root
die Möglichkeit bietet, im laufenden Betrieb ein zusätzliches
Gerät der Liste hinzuzufügen.
Ein
echo 'scsi singledevice 1 0 5 0' > /proc/scsi/scsi veranlaßt Host scsi1 nachzusehen, ob auf SCSI Kanal 0 ein Gerät
mit ID 5 LUN 0 existiert. Wenn an dieser Adresse schon ein Gerät ist,
oder die Adresse ungültig ist, wird ein Fehler zurückgeliefert.
|
drivername |
|
drivername kann derzeit sein: NCR53c7xx, aha152x, aha1542, aha1740,
aic7xxx, buslogic, eata_dma, eata_pio, fdomain, in2000, pas16, qlogic,
scsi_debug, seagate, t128, u15-24f, ultrastore oder wd7000.
Diese Verzeichnisse werden für jeden Treiber angezeigt, der zumindest
ein SCSI HBA registriert hat. Jedes Verzeichnis enthält eine Datei
pro registriertem Host, die als Namen die Nummer haben, die dem Host
bei der Initialisierung zugewiesen wurde.
Das Lesen der Dateien zeigt normalerweise Treiber - und Host -
Konfiguration, Statistik usw.
Schreiben in diese Dateien hat Host - abhängige Auswirkungen. Mit den
latency und
nolatency - Kommandos kann root den Latenz - Messungs - Code im eata_dma -
Treiber ein / ausschalten.
Mit
lockup und
unlock können Bus - Sperren (bus lockups) kontrolliert werden, wie sie vom scsi_debug Treiber simuliert werden.
|
|
self |
Dieses Verzeichnis bezieht sich auf den Prozeß, der auf das /proc
Dateisystem zugreift und ist mit dem /proc - Verzeichnis identisch,
das als Namen die Prozeßnummer dieses Prozesses hat.
|
stat |
Kernel/System Statistik
cpu 3357 0 4313 1362393 |
|
Die Anzahl Jiffies (Hundertstel - Sekunden), die das System in den
Modi user, user mit niedriger Priorität (nice), system und idle task
(Leerlauf) verbracht hat. Der letzte Wert sollte 100 mal so groß
sein wie der zweite Eintrag in der uptime - Pseudodatei.
|
disk 0 0 0 0 |
|
Die vier Platten - Einträge sind derzeit nicht verwirklicht. Ich bin
auch nicht sicher, was das sein soll, da auf anderen Maschinen
üblicherweise sowohl Übertragungsrate als auch I/Os pro Sekunde
nachgehalten werden. Hier ist aber nur ein Feld pro Platte vorhanden.
|
page 5741 1808 |
|
Die Anzahl Speicherseiten, die das System ein- / aus- geladen hat
(von Platte).
|
swap 1 0 |
|
Anzahl an Auslagerungs - Seiten herein / heraus.
|
intr 1462898 |
|
Anzahl Interrupts, die vom Hochfahren des Systems empfangen wurden.
|
ctxt 115315 |
|
Anzahl Kontext - Wechsel, die das System durchlaufen hat.
|
btime 769041601 |
|
Zeitpunkt des Hochfahrens, in Sekunden seit dem 1. Januar 1970.
|
|
sys |
Dieses Verzeichnis (existent seit 1.3.57) enthält einige Dateien und
Unterverzeichnisse, die Kernel - Variablen entsprechen. Diese
Variablen können gelesen und manchmal auch verändert werden und zwar im
proc - Dateisystem oder mit dem
sysctl(2)
System - Aufruf. Derzeit gibt es die Unterverzeichnisse
kernel, net, vm die ihrerseits wieder Dateien und Unterverzeichnissse enthalten.
kernel |
Hier stehen
domainname, file-max, file-nr, hostname, inode-max, inode-nr, osrelease, ostype, panic, real-root-dev, securelevel, version, deren Funktionen klar aus den Namen ersichtlich sind.
(oh je! Anm. d. Üb.)
|
Die (nicht beschreibbare) Datei
file-nr enthält die Anzahl der zur Zeit geöffneten Dateien.
Die Datei
file-max enthält die maximale Anzahl geöffneter Dateien, die der Kernel
freiwillig verwaltet. Wenn Ihnen 1024 nicht genug ist, versuchen Sie
echo 4096 > /proc/sys/kernel/file-max
In gleicher Weise stellen
inode-nr and
inode-max die aktuelle und maximale Anzahl von Verzeichnis - Einträgen (inodes)
dar.
Die Dateien
ostype, osrelease, version enthalten Teil - Zeichenketten von
/proc/version.
Die Datei
panic gibt Lese- und Schreib- Zugriff auf die Kernel - Variable
panic_timeout. Steht hier eine 0, dann bleibt der Kernel in einer Panic - Schleife;
ungleich 0 bedeutet, daß der Kernel nach sovielen Sekunden automatisch
das System wieder hochfahren soll.
Die Datei
securelevel erscheint gegenwärtig ziemlich bedeutungslos - root hat einfach
zu viele Rechte.
|
uptime |
Diese Datei enthält zwei Zahlen: Die Zeit in Sekunden seit Start,
und die Zeit in Sekunden, die das System im Leerlauf (idle process)
verbracht hat.
|
version |
|
Diese Zeichenkette identifiziert die aktüll laufende Kernel - Version.
Zum Beispiel:
Linux version 1.0.9 (quinlan@phaze) #1 Sat May 14 01:51:54 EDT 1994
|